Historie

Chronik der Dinkelsbühler Knabenkapelle (in Auszügen)

von Adolf Lober

Wenn in den ersten Juliwochen abends in Dinkelsbühl Musik ertönt, dann ist es ohne Zweifel die Knabenkapelle, die mit dem Knabenbataillon für die Kinderzeche übt. Dann begleiten Mädchen und Buben, Mütter und Väter, Omas und Opas die Kapelle und das Bataillon und freuen sich an der Musik. Das ist ein Teil der Faszination, die groß und klein erfasst, wenn die Knabenkapelle zu sehen und zu hören ist, und das ist nicht nur in Dinkelsbühl so, sondern auch im In- und Ausland, wo die Knabenkapelle bei vielen Gastspielen aufgetreten ist. Aber es ist nicht nur die Musik, sondern auch das disziplinierte Auftreten der ganzen Kapelle, die schmucke rotweiße Uniform und die jungen Gesichter der Knaben unter dem Dreispitz mit der Zopfperücke, was die Zuschauer in den Bann schlägt

In allen bisherigen kurzen Berichten, die über die Knabenkapelle erschienen sind, werden die Buben Bauckenschlager aus dem Jahr 1552 an den Anfang gestellt. Dies ist ohne Zweifel richtig, doch kann eine kontinuierliche Entwicklung bis zum 19. Jahrhundert nicht nachgewiesen werden.

Es werden zwar im 17. und 18. Jahrhundert immer wieder Musikanten bei der Kinderzeche erwähnt, die aber nichts mit der späteren Knabenkapelle zu tun haben. Die ersten Vorläufer der Knabenkapelle sind die Trommler, früher Tambours genannt, die erstmals im Jahr 1848 aktenkundig werden. Die Knabenkapelle, wie wir sie jetzt kennen, wurde im Jahr 1868 vom Kantor Weygand gegründet und somit über 150 Jahre alt.

Bei der Gründung 1868 zählte die Knabenkapelle 20 Buben, 1871 kam sie zum erstenmal in Schwierigkeiten, doch weitsichtige Stadtväter bewilligten Kantor Weygand die notwendigen finanziellen Mittel. Somit war das Fortbestehen der Knabenkapelle gesichert.

Das Knabenbataillon und Knabenkapelle treten seit 1869 gemeinsam bei der Kinderzeche auf.

1918 und 1945, nach den beiden Weltkriegen, war der Wiederaufbau der Kapelle sehr schwierig, aber es fanden sich immer wieder Persönlichkeiten, die mit Unterstützung der Stadtverwaltung die Knabenkapelle zu neuem Leben erweckten. Von 1868 mit 20 Buben stieg bis 1939 die Zahl der Aktiven langsam auf ca. 40 Buben an, mit dieser Zahl ging es nach 1945 weiter. 1960 wurden dann ca. 50 Musiker erreichte, und bis 2015 stieg die Zahl auf ca. 70 aktive Musiker und ca. 35Trommler an, dazu kommen noch ca. 40 Knaben, die noch in der Ausbildung sind.

Dies ist eine enorme Leistung aller bisherigen Musikmeister und Musiklehrer sowie der Stadt Dinkelsbühl, die immer die finanzielle Trägerschaft übernommen hat.

1980 wurde auf Anregung von Herrn Hans Wiedemann mit Unterstützung der Stadtverwaltung Dinkelsbühl der Förderverein für die Knabenkapelle gegründet, der in den 35 Jahren seines Bestehens sehr viel finanzielle Hilfe für die Knabenkapelle geleistet hat.

 

Von den Buben Bauckenschlagern 1552 zur Knabenkapelle 2002

 In den Aufzeichnungen des Michael Bauer – Bürgermeister von 1552-1560, Magister, Gastwirt, Mitbegründer der Reformation in Dinkelsbühl, findet sich folgender Hinweis:

„Am Montag 5. Dezember 1552 feierte der Zinngießer Jacob Schwebinger seine Hochzeit mit der Jungfrau Hambergerin.“ Dabei werden auch an mehreren Stellen die bewirteten Personen erwähnt, u.a. ist zweimal von „den Buben Bauckenschlagern“ die Rede.

Es muss sich demnach um eine Art jugendlicher Trommler gehandelt haben, die zu dieser Hochzeit geladen waren. Ob und wann diese Buben auch zur Hochzeit musiziert haben und woher sie stammen, ist leider nicht verzeichnet. So kann man lediglich annehmen, dass es sich um Dinkelsbühler handelte, die wohl zum Musizieren auf dieser Hochzeit eingeladen waren.

Eine kontinuierliche Entwicklung vom 16. bis zum 19. Jahrhundert kann aber nicht nachgewiesen werden und ist auch nicht anzunehmen.

Erneute Hinweise auf Musikanten in Dinkelsbühl, und zwar jetzt schon bei der Schulzech, einem Vorläufer der Kinderzeche, finden sich im 17. Jahrhundert: „In den Jahren 1653, 1655, 1656, 1657, 1660 und 1662 wurden den Lehrern und Musikanten bei der Schulzech bezahlt 1 fl 28 Krz. 1P.“

Von 1552-1828 gibt es sieben Hinweise auf Musikanten und Trommler bei der Schulzech, später Kinderzeche.

1848 dann, in dem für die Kinderzeche so wichtigen Jahr, werden erstmals in einem genauen und belegbaren Hinweis Trommler aktenkundig. 1848 wurde, wie allgemein bekannt, die Kinderzeche reformiert, u.a. bekam das Knabenbataillon neue Uniformen (schwedische), und hier sind die drei Tamboure (Trommler) namentlich erwähnt, die ebenfalls neu eingekleidet wurden

1854 findet sich im Kinderzechakt B479/1.3. folgende Quittung, in welcher Musikmeister Michael Hacker bestätigt, für folgende Leistungen 12 Gulden Honorar erhalten zu haben:

 „Zwölf Gulden, welche Unterzeichneter als Honorar für die Musik beim Umzug, und am Sonntagabend beim Zapfenstreich, Montagfrüh für Tagrebell (Weckruf), Dienstag 8 Uhr beim Umzug am heurigen Kinderzechfeste 1854, aus den Mitteln des Fest Comite unterm heutigem richtig bezahlt erhalten haben bescheinigt.

Dinkelsbühl den 19. Juli 1854 Michael Hacker“

Also schon 1854 hat es einen Musikmeister, einen Zapfenstreich und einen Weckruf gegeben. Welche Kapelle es war, lässt sich leider noch nicht finden. Bis 1858 Gab es noch einige Namentliche Erwähnungen von Tambourmajoren die das Knabenbataillon begleitet haben. Aus den Akten geht auch hervor das bereits regelmäßiger Unterricht stattgefunden hat und es Neuanmeldungen gab.

1868 wird nun übereinstimmend als Gründungsjahr der Knabenkapelle genannt (siehe dazu auch weiter unten das Gesuch des Kantors Weygand von 1871).

1869:Das Jahr 1869 brachte eine Bereicherung durch die Verwirklichung eines Gedankens, dem Originalität nicht abzusprechen ist: die neuerrichtete ‚Schwedenmusik‘, eine aus 12-14jährigen Knaben bestehende Kapelle, um deren Einübung sich Kantor Weygand angenommen hat, war zum erstenmal eingereiht“ (Stadtadressbuch von 1894; siehe Kopie 5, S.54). Dies ist der entscheidende und nachweisbare Beleg dafür, dass 1869 zum erstenmal die Schwedenmusik (ab 1897 Knabenkapelle) bei der damaligen Kinderzeche mitgewirkt hat.

Und so marschiert seit 1869 die Knabenkapelle vor dem Knabenbataillon, und die beiden Gruppen treten bei jeder Kinderzeche gemeinsam im Festzug auf.

1871: Am 27.April 1871 wendet sich der evangelische Stadtkantor Karl Weygand, der erste Musikmeister der Knabenkapelle, mit folgendem schriftlichen Gesuch an den „verehrlichen Stadtmagistrat“ (Kzch. A. B479/1.1.; siehe Kopie 6)

 „Bekanntlich habe ich schon vor mehreren Jahren (1868) eine aus einer Anzahl Knaben bestehende kleine Kapelle dahier ins Leben gerufen, welche sich, wie ich bisher wahrzunehmen Gelegenheit hatte, bisher des allgemeinen Beifalls zu erfreuen hatte. Ich bin auch gerne bereit und geneigt, diese jugendliche Kapelle weiter fortzubilden und für deren stete Ergänzung Sorge zu tragen und zwar, wie ich bisher schon getan, ohne irgendwelche anderweitige materielle Unterstützung. Nur in einer Beziehung sehe ich mich vermüßigt, die Beihilfe eines verehrlichen

Stadtmagistrats in Anspruch zu nehmen, welche lediglich darin bestehen soll, daß derselbe diejenigen meiner jungen Scholaren, welche irgendwelche städtische Unterstützung beziehen, gefälligst anhalten wolle, die bei mir stattfindenden Musikunterrichtsstunden und Proben an je 3 Abenden in der Woche von1/2 8 Uhr an, also zu einer Zeit, in welcher dieselben von jeder anderen Verrichtung frei sind, regelmäßig und pünktlich zu besuchen. Es liegt nicht nur im Interesse des Instituts selbst als solchem, sondern auch eines jeden Einzelnen der mitwirkenden Knaben. Hieran reihe ich noch eine weitere Bitte dahingehend, für die genannte Musikkapelle aus irgendwelchen paraten städtischen Mitteln eine Hoch C Trompete, sowie eine Roleurtrommel gefälligst anschaffen zu wollen, da die beiden bisher hiezu verwendeten Instrumente in einem völlig unbrauchbaren und kläglichen Zustande sich befinden. Endlich glaube ich, nicht unbescheiden zu sein, wenn ich zum Schluß noch die Bitte anfüge, die Kosten für die Beleuchtung bei den stattfindenden Musikstunden aus der städtischen Kasse geneigtest vergüten zu wollen, wobei ich die Versicherung wiederhole, daß ich für meinen Aufwand an Zeit, Mühe, Unterrichtserteilung, Notenschreiben usw. keine andere Entschädigung in Anspruch nehmen werde, als diejenige der allgemeiner Anerkennung meiner Leistungen und der hie und da tunlichsten Unterstützung bezw. Berücksichtigung meiner jungen Musiker.“

Dieses Gesuch des ersten Musikmeisters aus den Anfängen unserer Knabenkapelle ist so aufschlussreich für die spätere Entwicklung, dass hier der gesamte Text in der 1871 üblichen Form wiedergegeben wird.

Am 5. Mai 1871 wurde das obenstehende Gesuch des Kantor Weygand von Bürgermeister Schobert und seinem Stadtmagistrat genehmigt und somit der Fortbestand der Knabenkapelle gesichert.

Kantor Weygand war von 1868-1874 für die Schwedenmusik zuständig.

Kantor Richard Wenng folgte ihm von 1874-1878 als Musikmeister.

Somit leiteten in den ersten 10 Jahren 2 Organisten, die schon aus beruflichen Gründen mit Musik zu tun hatten, die Schwedenmusik.

Im Jahre 1882 bat Musiker und Drechslermeister Carl Rieker, der die Schwedenmusik vier Jahre vorher übernommen hatte, um Aufbesserung des Honorars für die Einübung derselben. Auch für die Knaben bat er um die Erhöhung ihrer Zulage. Rieker erhielt zu den bisherigen 60 Mark 25 Mark Zulage, und den Knaben wurden bei anstrengenden Proben Bier und Brot bewilligt

1888: August Kreß wird zweimal in einer öffentlichen Sitzung des Stadtmagistrats Dinkelsbühl erwähnt und damit in sein Amt als Stadtmusikus und Musikdirektor eingeführt.

Über eine erstaunlich lange Zeit von 40 Jahren 1888- bis 1928 hinweg war August Kreß für die gesamten musikalischen Belange der Stadt Dinkelsbühl zuständig. Er war damit auch Vorgesetzte von Carl Rieker, dem Ausbilder der Knabenkapelle von 1878 bis 1890, Friedrich Rieker, Ausbilder der Knabenkapelle von 1890 bis 1918 und Ernst Rieker, Ausbilder und Stellvertreter des Musikmeisters von 1918 bis 1939 und 1945 bis 1946.

Seine größte Leistung war sicherlich die Komposition der Festspielouvertüre im Frühjahr 1897, die in nur leicht gekürzter Form jedes Jahr das Festspiel einleitet.

Am 1.2.1888 wurde er als Stadtmusiker in Dinkelsbühl angestellt, am 1.1.1891 zum Musikmeister ernannt und am 27.7.1927 zum Obermusikmeister befördert. August Kreß verstarb am 23.5.1930 im Alter von 67 Jahren in Dinkelsbühl. Nach ihm wurde eine Straße benannt.

In den Jahren 1896-1897 begannen in Dinkelsbühl die Vorbereitungen auf die Einführung des Festspiels „Die Kinderzeche“, was natürlich Auswirkungen auf die Schwedenmusik hatte: Zur Kinderzeche 1896, die in der bis dahin üblichen Art und Weise ablief, marschierte die Knabenkapelle noch in Schwedenuniform im Festzug, die sie ja seit ihrer Gründung im Jahr 1868 trug.

1897 traten dann Knabenkapelle und Knabenbataillon zum erstenmal gemeinsam in der von Ludwig Stark maßgeblich mitgestalteten Rokokouniform auf, die auch noch heute getragen wird. Die Trommler und der Tambourmajor trugen von 1897 bis ca. 1925 die alten schwedischen Uniformen. Dann war genügend Geld da, um auch sie neu einzukleiden.

Nach der Kinderzeche mussten die Uniformen in der Kleiderkammer im Spital abgeliefert werden, wo sie gereinigt und bis zur nächsten Kinderzeche aufbewahrt wurden. Nach dem Heimatfest hatte die Kinderzechmusik damals für ein Jahr ausgedient.

Die Jahre von 1897-1914 verliefen für die Knabenkapelle ohne große Änderungen

1914-1918 (Auszüge aus: Josef Greiner, Alt-Dinkelsbühl 1927):

Nachdem am 20. Juli 1914 die Kinderzeche in der neuen Form im scheinbar tiefsten Frieden mit großer Beteiligung begangen worden war, brach wenige Tage darnach der 1. Weltkrieg aus.

Die städtischen Kollegien beschlossen daher, während der Dauer des Krieges von jeglicher Kinderzechveranstaltung abzusehen.

Auf Betreiben des Privatier Schröder wurde ab 1918 die Ausbildung der Kinderzechkapelle, die während des Krieges unterblieb, wieder aufgenommen, und ab 1. Januar 1918 dem städtischen Musikmeister August Kreß übertragen, der von Ernst Rieker tatkräftig unterstützt wurde. Seit dieser Zeit blühte die alte Einrichtung der Kinderzech-Knabenkapelle neu auf.

Am Pfingstmontag 1923 spielte die Knabenkapelle auf dem Hesselberg. Dies war wahrscheinlich der erste Einsatz der Knabenkapelle außerhalb von Dinkelsbühl. Der Wörnitzbote berichtete damals über das Konzert in einem längeren Beitrag..

1925 wird die Knabenkapelle einheitlich mit gleichen Uniformen ausgerüstet, 4 Trommler waren noch in Schwedenuniform.

1926: Zur Kinderzeche erhielt die Knabenkapelle einen Satz nagelneuer Instrumente von der Stadt Dinkelsbühl sowie eine neue Lyra (Glockenspiel), die von dem Verband deutscher Dekorationsmaler aus Köln gespendet wurde.

1927: Am 14. und 15. Mai gab die Knabenkapelle ein Konzert in Nürnberg

Der Auftritt der Knabenkapelle in Nürnberg war ein großer Erfolg und eine gute Werbung für die Stadt Dinkelsbühl, und somit war der Anfang für weitere Gastspiele gemacht. Die Konzertreise nach Nürnberg war gleichzeitig ein letzter Höhepunkt in der 40-jährigen Arbeit des Musikmeisters August Kreß.

1928: Andreas Farnbacher. In der Stadtratssitzung vom 27.2. gibt Bürgermeister Götz bekannt, dass der Stadtrat nach sorgfältiger Prüfung durch den Verwaltungsausschuss beschlossen hat, unter 4 Bewerbern den Konzertmeister und Instrumentalisten Andreas Farnbacher aus Nürnberg als städtischen Musikmeister ab 1. März 1928 zu den bekannten Bedingungen anzustellen. (Quelle: Wörnitzbote vom 29.2.1928)

„Er war von sanfter Natur, brachte durch Geduld und ruhiges Zureden in seinem Unterricht das fertig, was bei seinem Vorgänger (Kreß) nicht ohne cholerische Ausbrüche ging, besonders, wenn er bei seinem Nachwuchs Faulheit beim Üben feststellen mußte. […]

Ein großes Verdienst muß Farnbacher noch zuerkannt werden. Er nahm die musikalische Erziehung der Knabenkapelle in die Hand. Durch die Anschaffung neuer Instrumente besonders auf der Holzbläserseite und durch einen sorgsamen Unterricht erwarb er sich das Vertrauen der Jugend, was sich in den steigenden Leistungen der Musikerschar zeigte.“ So charakterisierte Max Gebhard später Andreas Farnbacher

1931: Am 15.7. wird Andreas Farnbacher in einer Anzeige im Wörnitzboten als Komponist erwähnt, und zwar mit folgenden Titeln: „Einmal Du….“, „Gut Heil“ (Turnlieder-Potpourri), „Heimatklänge-Potpourri“, „Märkische Heide“ (Marsch).

In der gleichen Anzeige wird für das Konzert der Knabenkapelle im Sterngarten geworben, mit der Bitte, dass reichlich für die leere Kasse der Kinderzechkapelle gespendet wird, um den jährlichen Ausflug zu finanzieren und um etwas auf die Sparbücher der jungen Musiker einzahlen zu können.

1933 war also die Sollstärke der Knabenkapelle 38-40 Musiker.

1934                  Öffentliche Stadtratssitzung vom 9. April

Kinderzechknabenkapelle: Der Geschäftsbericht für 1933 dient zur Kenntnis und wird dem Protektor Karl Brümmer, der das Inventar aufgenommen, neue Satzungen aufgestellt, eine Mitgliederkartei angelegt sowie eine mustergültige und übersichtliche Buchführung angelegt hat, und überhaupt die Kapelle mit viel Liebe und großem Zeitaufwand betreut, der herzlichste Dank ausgesprochen und ihm Entlastung erteilt. Die Kapelle zählt zur Zeit 39 Jugendliche, welcher Stand wegen der Kosten nun nicht mehr erhöht werden kann. An Probegeldern wurden im Vorjahre 440 M ausbezahlt. Bei Ausmärschen trägt die Kapelle künftig als einheitliche Kleidung das Braunhemd.

Der letzte Satz macht deutlich, wie sehr auch die Knabenkapelle bereits nach einem Jahr von der nationalsozialistischen Diktatur vereinnahmt wurde. Um Missverständnissen vorzubeugen: Mit Ausmärschen sind hier keine Konzerte, sondern Probeausmärsche gemeint. Bei den meisten Auftritten trug die Kapelle, wie zahlreiche Fotos aus dieser Zeit zeigen, nach wie vor die traditionellen Rokokouniformen

So berichtet der Wörnitzbote über den Besuch eines der mächtigsten Männer des „Dritten Reiches“ am 23. Juni 1935:

Ministerpräsident Hermann Göring in Dinkelsbühl

 Ein Tag der besonderen Erhebung liegt wieder einmal hinter unserer tausendjährigen Stadt. General Göring, den wir anläßlich des vorjährigen Frankentages bereits begrüßen durften, beehrte uns auch heuer wieder mit seinem Besuche. Von allen Giebeln wehten bunt die Fahnen, vom Marktplatz zur Schranne flatterten die Wimpel an den Masten. Strahlender Sonnenschein über allen Dächern und Gassen. Feststimmung bei den Scharen, die vor dem Deutschen Haus geduldig der Ankunft der hohen Gäste harrten. Und eine ehrliche Begeisterung brandete auf, als die Wagenkolonnen anfuhren. An der Spitze Hermann Göring und Julius Streicher, die Gattinnen der beiden uns so wohl bekannten Führer, und ein zahlreiches Gefolge, darunter so mancher hohe Würdenträger der Bewegung. Schlag auf Schlag wickelte sich das Programm ab. Hermann Göring wird von Bürgermeister Götz herzlich willkommen geheißen. Seiner Gemahlin aber entbietet die Kinderlore mit den beiden Kleinen und einer Schar putziger Patrizierkinder den Willkommengruß der Stadt. Mit sichtlicher Freude nimmt die hohe Frau den Gruß und die große Kinderzechgucke wie auch die schlichten Feldblumensträuße der Kinder entgegen.

Und dann kommt die große Überraschung. Die Knabenkapelle, die Hermann Göring im letzten Jahre so gut gefallen hat, marschiert auf. Mit ihr das ganze Knabenbataillon. Interessiert sehen die hohen Gäste dem reizenden Aufzuge zu und sind sichtlich erfreut über den Spruch des Obristen. Sie stimmen auch alle mit ein in das Hoch auf Dinkelsbühl. Als aber der unerschrockene Obrist salutiert und stramm erklärt: „Melde Herrn General gehorsamst, dass das ganze Bataillon mit 32 Mann und 38 Spielleuten ausgerückt ist!“, da sieht man wirklich nur noch freudestrahlende Mienen. In das „Sieg Heil“, das der schneidige Kommandeur auf den Führer, General Hermann Göring und Julius Streicher ausbringt, stimmt alles begeistert ein. Ein letzter Gruß der Knabenkapelle, die wirklich ausgezeichnet in Form war, klang unseren verehrten Gästen nach: „Muß i denn, muß i denn zum Städtele naus“. Wir wissen, daß ihnen der in allen Teilen wohlgelungene Empfang herzliche Freude bereitet hat.

Auch in uns klingt sie nach; in den Kindern, die ihr „Heil Hitler“ so reizend zu zeigen wußten; in den kleinen Stadtsoldaten, die mit ernster Miene ihre Gewehre präsentierten; in den alten Stadtknechten, die einen besonderen Händedruck Hermann Görings bekamen; in den wackeren Jungen der Knabenkapelle, denen der General die Anerkennung aussprach, daß sie seit dem vorigen Jahr wirklich viel dazu gelernt hätten.

Darum hoffen wir alle, daß der Wunsch der Kinderlore in Erfüllung gehen möge: „Auf Wiedersehen im nächsten Jahr beim Frankentag in Dinkelsbühl!“

 

1937: Der Kameramann Helmut Gerzer aus München richtet am 4. April eine Anfrage an die Stadtverwaltung, ob es die Möglichkeit gibt, von der Knabenkapelle Filmaufnahmen zu machen.

Zum Frankentag, der am 21. Juni 1937 auf dem Hesselberg stattfindet, ist vorher ein Empfang für die NS-Größen, an der Spitze Gauleiter Julius Streicher aus Nürnberg. Zu diesem Empfang, der im „Deutschen Haus“ stattfindet, muss die Knabenkapelle in HJ-Uniform aufmarschieren.

1938: Die Knabenkapelle feiert ihr 70-jähriges Bestehen.

Am 7. September 1938 verstarb im Alter von 44 Jahren plötzlich und unerwartet Musikmeister Andreas Farnbacher an einer Stirnhöhlenentzündung. Er wurde in Nürnberg begraben. Andreas Farnbacher war von 1928 bis 1938 Musikmeister der Knabenkapelle, Leiter der Stadtkapelle und Dirigent des Gesangvereins Concordia.

1.12.1938 wird Willi Bayer Musikmeister der Knabenkapelle. Am 18. März 1906 in München geboren, verbrachte er seine Jugendjahre in Weißenburg und wurde später an der Bayerischen Akademie für Tonkunst in München zum Kapellmeister ausgebildet. Nach seiner Tätigkeit als Leiter der Stadtkapelle Pappenheim bewarb sich Bayer nach dem plötzlichen Tode des Musikmeisters Farnbacher um die Stelle des Musikmeisters der Stadt Dinkelsbühl.

18. Juli 1940: Zum Empfang heimkehrender Truppen aus dem Frankreichfeldzug gab die Knabenkapelle ein Standkonzert. Kinderzeche gab es keine in diesem Jahr.

1942: Nun überzog die Katastrophe des 2. Weltkrieges ganz Deutschland, und damit enden auch die öffentlichen Aufzeichnungen über die Knabenkapelle bis zum Mai 1945.

1945: Nachdem am 8. Mai 1945 der 2. Weltkrieg durch die deutsche Kapitulation beendet war, begann man in Dinkelsbühl wieder an die Kinderzeche zu denken, und da die Kinderzeche ohne Knabenkapelle nicht möglich ist, musste sie wieder neu aufgestellt werden.

Ende Mai 1945 versammelten Ernst Rieker und Franz Konle wieder die Jahrgänge ab 1928 aufwärts um sich und begannen die Knabenkapelle neu aufzubauen.“ Im Juni 1945 kam Musikmeister Willi Bayer aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Von 1945 bis 1946 wirkte Willi Bayer nur im Hintergrund, da sein Spruchkammerverfahren noch nicht abgeschlossen war, ab der Kinderzeche 1947 war er dann wieder amtlich als Musikmeister eingesetzt.

Geübt wurde in dem städtischen Haus am Künßberggarten, später im blauen Zimmer der kleinen Bastei und im Musikzimmer des Alten Rathauses, bis dann 1961 endgültig in die Jugendherberge umgezogen wurde. Seit 2013 ist die Stadtmühle das Domizil der Knabenkapelle

Die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Karl Ries an der Spitze bemühte sich inzwischen, bei der amerikanischen Militärregierung um die Erlaubnis, die Kinderzeche wieder abhalten zu dürfen. Diese wurde unter der Bedingung erteilt, dass weder die Knabenkapelle noch das Knabenbataillon Waffen tragen durften.

Und so konnte die Knabenkapelle am Sonntag, dem 17. Juli 1945 zur ersten Nachkriegskinderzeche das Knabenbataillon und den Kinderfestzug wieder mit Musik anführen. Das besondere war, dass zum ersten mal ein Knabendirigent die Kapelle anführte, und das war Fritz Müller (in Dinkelsbühl bekannt als der „Müllersschmied“), der nicht nur den Einsatz gab, sondern auch noch Trompete blies. Er tat dies abwechselnd mit Fritz Ehrmann, beide wurden als Musikzugführer bezeichnet, bis dann 1949 von Musikmeister Willi Bayer der erste Knabendirigent eingeführt wurde, und das war sein eigener Sohn Jockl im Alter von 8 Jahren.

Somit war der Knabendirigent eingeführt, und so ist es bis heute geblieben, nur dass die heutigen Knabendirigenten kein Instrument während der Umzüge spielen, sondern den Taktstock schwingen.

1946 war der Bedarf an älteren Musikern zwischen 14 und 16 Jahren groß. Die Verantwortlichen suchten deshalb das Gespräch mit dem evangelischen Pfarrer Pusch, da bekannt war, dass er einen gut ausgebildeten Posaunenchor hatte. So konnte die Knabenkapelle in dieser schwierigen Zeit auf Musiker zurückgreifen, die schon etwas geschult waren. Als dann die Knabenmusiker wieder zum Unterricht im Posaunenchor erschienen, sah sich der Pfarrer Pusch zu der Bemerkung veranlasst: „Die spielen meine Choräle ja wie Märsche“.

1947 schied mit Ernst Rieker der letzte der „Kinderzech-Rieker“ als Ausbilder aus dem aktiven Dienst der Knabenkapelle. Sein Nachfolger wurde Josef Eigner. Noch heute im spielen die Musiker der Knabenkapelle, die Noten die Josef Eigner damals geschrieben hat. Später gründete er die in Dinkelsbühl wohlbekannte Blaskapelle Josef Eigner.

1948 fand zum erstenmal nach dem 2. Weltkrieg die vollständige Kinderzeche mit Festspiel statt. Auch die Knabenkapelle war unter der Leitung von Willi Bayer, unterstützt von dem energischen Stadtrat Rodi als Referent, wieder gut ausgebildet, und so zeigte sich der Musikmeister beim Festzug mit der Knabenkapelle als ebenbürtiger Nachfolger von Kreß und Farnbacher.

1949 nahm die Knabenkapelle an der 600-Jahrfeier in Herzogenaurach teil. Die Dinkelsbühler Buben beeindruckten nicht nur die vielen Tausend Zuschauer, sondern auch die anwesenden Vertreter der Bayerischen Staatsregierung, die spontan die Kapelle zum Oktoberfestzug 1951 nach München einluden

1951: Vom 28. August bis 2. September trat die Knabenkapelle eine ausgedehnte Konzertreise an, die von Würzburg über Frankfurt, Bonn und zum Abschluss bis nach Herborn führte.

Mit dieser Reise wurde die Knabenkapelle in ganz Nachkriegs-Deutschland bekannt. Die Begleiter waren Musikmeister Willi Bayer und als Betreuer Prof. Rodi.

1951: Am 23. September nahm die Knabenkapelle am Oktoberfestzug in München teil. Unter den 48 teilnehmenden Kapellen wurde unsere Knabenkapelle von den 300.000 Zuschauern begeistert gefeiert. „Dö san fei pfundi beianand“, konnte man von den Münchnern hören.

War die Knabenkapelle vorher schwerpunktmäßig nur in Dinkelsbühl eingesetzt, so begann sie vor allem ab 1952 ausgedehnte Konzertreisen, darunter auch nach Österreich, Frankreich und in die Schweiz. Diese Konzerttourneen haben die weißroten Trommler und Bläser zu Sendboten und Botschaftern unserer Stadt werden lassen.

1952: war die Knabenkapelle von der Stadt Coburg eingeladen.

Im September 1952 besuchten 900 Dinkelsbühler in einem Sonderzug die Stadt Heidelberg. Mit dabei war auch die Knabenkapelle,

1953: Am 26. Juli lässt die Stadt Dinkelsbühl beim Deutschen Patentamt in München nachfragen, ob die Knabenkapelle Dinkelsbühl patentamtlich geschützt werden kann. Am 5.8.1953 erhält man die Antwort, dies sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich.

In diesem Jahr hatte die Knabenkapelle allein in Dinkelsbühl ca. 25 Einsätze zu bestreiten.

1955 spielte die Knabenkapelle zum erstenmal während der Kinderzeche im Festzelt auf dem Schießwasen.

1960 beträgt die Gesamtstärke der Knabenkapelle ca. 50 Knaben.

Am 13.5.1961 wurde Otto Hofmann als Musikmeister der Stadt Dinkelsbühl fest angestellt. Otto Hofmann wurde am 6.12.1912 in Würzburg geboren. Nach dem Ende seiner Schulzeit, besuchte er 1926 bis 1929 das Konservatorium in Würzburg. 1930 zog er nach Berlin, dort trat er in die Wehrmacht ein und besuchte die Musikhochschule. 1936 machte er sein Examen als Musikmeister.

In der Folgezeit tritt die Knabenkapelle neben den vielen Einsätzen in Dinkelsbühl auch bei vielen Einladungen in der ganzen damaligen Bundesrepublik auf.

Musikmeister Otto Hofmann verzeichnet 1961 für die Knabenkapelle 32 Einsätze

1962: Die Anzahl der Gesamteinsätze für 1962 stieg auf 53 an, die Gesamtstärke der Kapelle fällt leicht auf 47 Buben.

Im Jahr 1963 waren 50 Einsätze mit insgesamt 54 Buben zu verzeichnen.

1964. Insgesamt waren 58 Einsätze zu verzeichnen und die Stärke der Knabenkapelle stieg zum erstenmal seit ihrer Gründung auf 70 Buben.

1965 Der erste Einsatz war in Dijon, wo die Knabenkapelle vom 2.-8.9. beim internationalen Musik- und Trachtenfest unter 22 Kapellen den ersten Preis erringen konnte.

Der zweite Höhepunkt fand am 9. Dezember in der Rhein-Mainhalle in Wiesbaden statt. Die Knabenkapelle war vom ZDF zu der Fernsehsendung „Der goldene Schuss“ eingeladen und konnte für sich selbst und die Stadt Dinkelsbühl eine gute Eigenwerbung betreiben. 1965 War die Kapelle 56mal eingesetzt, und die größte Stärke betrug 74 Buben.

Von 1965 bis 1971 spielte die Knabenkapelle bei vielen Einsätzen in Deutschland und auch in Frankreich, Schweiz und anderen benachbarten Ländern. Ein weiterer Höhepunkt für die Knabenkapelle und Musikmeister Otto Hofmann war im Jahr 1969 die Verleihung der „Pro-Musika-Plakette“ durch den Bundespräsidenten, Dr. Gustav Heinemann.

1972 war ein besonderes Jahr für die Knabenkapelle. Unter den insgesamt 64 Einsätzen verdienen es zwei, besonders herausgehoben zu werden:

Am Samstag, den 26.8. stand folgendes Programm für die Knabenkapelle an:

Abfahrt nach München. Nach der Ankunft in München gab die Knabenkapelle ein gemeinsames Konzert mit anderen Musikkapellen im Olympiapark. Dieses Konzert fand im Vorfeld der Eröffnungsfeierlichkeiten der Olympischen Spiele statt. Später verteilten die Musiker der Knabenkapelle 5000 Werbeprospekte der Stadt Dinkelsbühl an das zahlreiche deutsche und internationale Publikum.

Schon am nächsten Tag, Sonntag, 27. August, stand der nächste Olympiaeinsatz auf dem Programm. Es ging nach Augsburg, wo auf dem Ludwigsplatz der Abend des Olympischen Feuers stattfand. Fünf Kapellen waren eingeladen. Die Dinkelsbühler Knabenkapelle, Knabenkapelle Kaufbeuren, Knabenkapelle Nördlingen, Schwäbische Bläserbuben Kaufbeuren und die Stadtkapelle Gersthofen. Das Programm begann um 20 Uhr 30 und endete um 22 Uhr 30 mit dem Eintreffen des Olympischen Feuers. Anschließend erfolgte die Rückfahrt nach Dinkelsbühl.

Es war schon eine große Auszeichnung für die Knabenkapelle, bei dem Rahmenprogramm der Olympischen Spiele dabei gewesen zu sein.

1973 hatte die Knabenkapelle unter Musikdirektor Otto Hofmann 49 Einsätze zu verzeichnen.

Otto Hofmann schied zum Jahresende 1973 als Leiter der Knabenkapelle aus und ging in den Ruhestand. Er hat in den 13 Jahren seiner Tätigkeit die Kapelle von 45 Aktiven auf ca. 70 erhöht,

Otto Hofmann verstarb am 10.8.1983 im Alter von 72 Jahren.

Am 1.12.1973 trat Adolf Daeschler sein Amt als Musikmeister der Stadt Dinkelsbühl an. Es folgen nun seine Erinnerungen:

Viele Höhepunkte durfte ich erleben, wobei die Kinderzeche natürlich immer an der Spitze stand. Aber auch die Erinnerung an schier ungezählte Gastspielreisen im In- und Ausland, darunter sechs Fernsehsendungen das Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1974 in München, die Eröffnung der Fußballeuropameisterschaft 1988 in Düsseldorf, Bundesgartenschauen in Bonn, Mannheim und München, der Ball der Union und der Opernball, die Spielzeugmesse in Nürnberg, Gastspielreisen nach Österreich, Italien, Frankreich (zweimal Guérande), in die Schweiz, nach Finnland (Porvoo), Tschechien… man könnte mit dem Aufzählen kein Ende finden. Wenn die Buben dort helle Begeisterung erweckten, war das für mich und die nimmermüde Begleitung der Kapelle der schönste Lohn. Das war auch der Fall, als wir mit den Bläserbuben 14 Tage lang durch Japan tourten, um im Auftrag der deutschen Tourismuszentrale für die Romantische Straße zu werben.

Nicht nur die Fernsehproduktionen machten die Knabenkapelle weit über Europa hinaus berühmt. Unter meiner Leitung wurden auch zwei Langspielplatten bzw. -Casetten und eine Single produziert. Der von mir komponierte Marsch ‚Gruß an Dinkelsbühl‘ ist längst ein fester Bestandteil im Repertoire vieler benachbarter Blaskapellen geworden.

Fazit: Die Dinkelsbühler Knabenkapelle hat mein Leben nachhaltig im besten Sinn geprägt. Sie ist eine großartige Einrichtung mit geradezu ehrwürdiger Tradition, auf die die Stadt Dinkelsbühl mit Recht stolz sein kann.

Am 1.12.1996 wurde Herbert Materna als Nachfolger des aus Altersgründen ausscheidenden Musikdirektors Adolf Daeschler von der Stadt Dinkelsbühl als Musikmeister für die Knabenkapelle fest angestellt. Von 1971 bis 1974 war er Mitglied der Dinkelsbühler Knabenkapelle.

Er besuchte in Abendkursen die Musikhochschule München, die er 1986 mit der Meisterklasse abschloss.

Ab 1997 begann Herbert Materna als Musikmeister Die Stadtverwaltung stellte auf seinen Wunsch einen weiteren Musiklehrer, Paul Lechner aus Oettingen, an. Paul Lechner ist für die Blechbläser zuständig und fungiert auch als Stellvertreter des Musikdirektors. Stundenweise unterrichtet Martin Hermann die Trommler und Percussionisten.

1997 Absolvierte die Knabenkapelle 27 Einsätze in und außerhalb von Dinkelsbühl, wobei die musikalischen Darbietungen zur Jahresabschlussfeier stürmischen Beifall beim Publikum im vollbesetzten Schrannensaal fanden.

1999 Erschien eine neue CD der Dinkelsbühler Knabenkapelle mit einer Auflage von 3000 Stück. Ihre Produktion finanzierte die Sparkasse Dinkelsbühl. Darauf sind 16 Titel zu hören.

2000 war ein besonderes Jahr für die Knabenkapelle, es sollen hier nur die wichtigsten Einsätze kurz erwähnt werden. Vom 4.7.- 9.7.2000 waren 14 Bläserbuben mit Musikmeister Herbert Materna in Seoul (Südkorea).

Vom 3.8.-15.8.2000 traten 48 Mitglieder der Knabenkapelle mit ihren Betreuern Musikmeister Herbert Materna, Dieter Beck, Frau Metzner und Frau Cichon die seit längerer Zeit geplante Reise in die USA und Kanada an.

 

Die Musikmeister der Dinkelsbühler Knabenkapelle

August Kreß (3. Februar 1888 bis 1. März 1928)

Andreas Farnbacher (1. März 1928 bis 7. September 1938)

Willi Bayer (1. Dezember 1938 bis 1. Dezember 1960)

Otto Hofmann (13. Mai 1961 bis 1. Dezember 1973)

Adolf Daeschler (1. Dezember 1973 bis 1. Dezember 1996)

Herbert Materna (seit 1.Dezember 1996)

 

Der Fördererverein der Dinkelsbühler Knabenkapelle e.V.

Der Fördererverein für die Knabenkapelle wurde am 10.12.1980 von Sparkassendirektor Hans Wiedemann gegründet. Dem ersten provisorischen Vorstand gehörten an: 1. Vorstand Werner Gerum, 2. Vorstand Musikmeister Adolf Daeschler und Geschäftsführer Manfred Kiesel. Ab 12.5.1981 wurde dann eine nach dem Vereinsrecht gemäße Vorstandschaft eingesetzt:

  1. Vorstand Hans Wiedemann
  2. Vorstand Dr. Jürgen Walchshöfer

Geschäftsführer Werner Glaser

Quelle: “ Chronik der Dinkelsbühler Knabenkapelle“

von Adolf Lober 2002

Chronik Deckblatt